Und plötzlich blitzte der Traum wieder in seinem Kopf auf und er riss die Augen auf. Das war nicht einfach irgendein abgefahrener Traum, das das war eine Idee. Es war die Idee für seinen Horrorroman! Sie stand ihm plötzlich glasklar vor Augen. Und dann fiel ihm auf, dass es genau das gewesen war, was ihn aufgeweckt hatte: diese Idee. Sie hatte in seinem Hirn gehockt, hatte sich offenbar über Nacht als Traum zusammengebraut und hatte angefangen, von innen gegen seine Schläfen zu klopfen. So lange, bis er endlich aufwachte, damit er sie aufschrieb. Er griff nach dem Notizbuch auf dem Nachtschrank. Er war elektrisiert. Er setzte sich im Bett auf, drückte die Kugelschreibermine aus dem Stift, legte kurz Zeigefinger und Daumen an die Nasenwurzel, versuchte sich zu erinnern, und dann schrieb er auf das Cover des Hefts: GRAUEN IM SCHWIMMBAD und darunter: Horrorroman von Hannes Kühlberg. Dann schlug er die erste Seite auf und schrieb stichpunktartig und ohne innezuhalten, weil er Angst hatte, die Erinnerung und den Faden zu verlieren:
– eine Handvoll Leute (Jugendliche! Wie alt?)
– Ort: Schwimmbad. Chlorgeruch, blaue Fliesen, Riesenrutsche etc.
– da ist niemand außer ihnen
– finden es am Anfang noch lustig, schwimmen, rutschen die Riesenrutsche runter, albern rum
– plötzlich der Schock: SIE SIND NICHT ALLEIN IM SCHWIMMBAD! (Geräusch? Atmen? Sehen sie irgendwas Verdächtiges?)
– „Jemand“ ist bei ihnen!! Ein Psychopath! (Wie ist das passiert? – ACHTUNG: Saunabereich – vielleicht hat er sich dort in einer der Saunen versteckt??)
– aus irgendeinem Grund sehen sie ihn nicht (Dunkelheit? Nein: Nebel!)
– er greift einen aus der Gruppe an, die anderen hören nur seine Schreie.