| von Tania Witte |
Fast auf den Tag genau einen Monat bin ich jetzt Feuergriffel und was soll ich sagen? Es ist wunderbar hier oben im Turm der Alten Feuerwache, als Teil der Stadt und doch irgendwie losgelöst. Zum Schreiben habe ich bisher weniger Zeit als erhofft, denn eine Stadt kennenzulernen dauert immer länger als erwartet. Außerdem lese ich (zu) viel, in der Onlineausleihe der Stadtbibliothek bin ich dank geliehenem eBook-Reader Dauergast.
Und sonst so?
An vorbeiziehende Störche auf Augenhöhe, Halsbandsittiche in den Bäumen an der Kurpfalzbrücke, eine gelegentliche Taube vor dem Fenster oder auch mal IN meiner Wohnung hab ich mich rasch gewöhnt – aber der Tag, an dem die Dachdecker mich beim Yoga überraschten, war speziell. Wir haben dann erst mal einen Kaffee miteinander getrunken. Von wegen Gastfreundschaft und so …
Ein paar Tage später habe den Luxus einer dreistündigen Privatrundfahrt durch sämtliche Mannheimer Stadtteile genossen und bin dabei mit unschätzbaren Hintergrundinfos gefüttert worden (Danke, Bettina Harling!), habe die Stadt durchradelt und durchlaufen und mein Herz an den Luisenpark verloren.
Heimatgefühle im Luisenpark
Nicht nur der Tulpen wegen, die mich an meine zweite Heimat Den Haag erinnern und wegen des Fernmeldeturms, der Berlingefühle auslöste, sondern vor allem wegen der Tiere und der Ruhe. Als ich dann auch noch eine Stadtschreiberinnen-Jahreskarte bekommen habe, wusste ich: Alles wird gut. Ich brauche nämlich Natur, um den Alltag aus meinem Kopf zu vertreiben, und erst wenn der verschwunden ist, kann ich schreiben. Und dazu bin ich schließlich hier …