| von Tania Witte |
Bei der Pressekonferenz im Januar versprachen mir die Mannheimer*innen für April Temperaturen um die 16 Grad, aufwärts. Schnell aufwärts. Jetzt, nach sechs Wochen und etwa beim Bergfest meines Aufenthaltes hier, bin ich immernoch froh über Mantel, Tee und Wärmflasche. Und irgendwie scheinen alle betreten, weil das ein so ungewöhnliches Jahr sei und Mannheim mir nicht das versprochenen Festwetter bietet.
Aber was soll’s? Statt am Neckarufer zu braten, entdecke ich Mannheim indoors. Kinos, Restaurants, und, vor wenigen Tagen, endlich auch die Kunsthalle Mannheim.
Die hatte die Mannheimer Fotografin Carina Nitsche für ein Fotoshooting vorgeschlagen und da ich schon so viel über den An- und Umbau und die Architektur gelesen hatte und obendrein Kunst liebe, fiel der Vorschlag auf sehr fruchtbaren Boden. Wir bekamen tatsächlich und ganz unkompliziert eine Foto-Erlaubnis (Danke, Tanja Binder!) und während ich die Architektur feierte, machte Carina Nitsche wunderbar unaufgeregte und herrlich monochrome Fotos. Und die Sonne schien auch noch! Und die Moral, wenn es denn eine gibt: Ungewöhnliche Jahre bergen glücklicherweise viele, ungewöhnliche Möglichkeiten.