Ein weiteres Lesehäppchen für ein heißes Wochenende

„Ist das nicht ein bisschen auffällig?“, fragte Leon skeptisch, als sie fertig waren. „Ich meine, das sieht jetzt so aus, als gäb’s hier etwas zu verheimlichen.“

Samira grinste Leon an. Alissa konnte es nicht ändern – sie mochte es nicht, dass Samira ihren Bruder anlächelte. „So – und zum Abschließen gibt’s das hier!“, sagte Samira und zog erst ein kolossales Schloss aus ihrem Rucksack, dann ein Monster von Schlüssel.

„Wow“, sagte Leon beeindruckt. „Hat dein Vater nur solche Prachtexemplare in seiner Werkstatt?“

„Nicht nur in der Werkstatt“, sagte Göran. „Auch in der Wohnung! Du solltest den Kühlschrank sehen! Damit könntest du halb Mannheim versorgen.“

„Halt mal die Enden, du Spinner“, sagte Samira.

„Und die Badewanne! Die ist so groß wie das Saarland“, sagte Göran, während er die Enden der Kette zusammenhielt, die Samira sorgsam verschloss. Den Schlüssel ließ sie zurück in den Rucksack gleiten, der jetzt ganz schlaff war.

Alissa trat noch einmal an das Tor und wackelte daran. Keine Chance. Die Kette saß bombenfest. Hier kam keiner mehr rein.

„Na dann“, sagte sie. „Willkommen in der Wildnis! Lasst uns einen schönen Platz für die Zelte suchen.“ Sie atmete die Luft tief ein und versuchte sich zu freuen, indem sie nur an das dachte, was vor ihr lag: ein Sommertag mit ihren Freunden. Und, na ja, mit Leon.

 

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