„Hier“, sagte sie. Sie befanden sich auf einer Lichtung zwischen lauter Apfelbäumen. „Hier ist es perfekt!“ Sie stellte ihr Gepäck ab.
„Wenn du willst, bau ich dein Zelt mit auf, Alissa“, sagte Leon sofort.
„Lass mich einfach in Ruhe, ja?“
„Okay, ihr baut die Zelte auf – ich koche einen Kaffee“, sagte Samira.
„Und danach erkunden wir die Insel“, sagte Göran.
„Gibt’s zufällig auch Tee?“, fragte Leon und suchte den Boden nach Steinen ab, bevor er sein Igluzelt ausrollte.
„Klar“, rief Samira ihm zu. „Pflück dir was.“
„Davon hab ich keine Ahnung“, sagte Leon. „Da kennt sich nur Alissa aus.“ Er schaute zu ihr rüber.
Alissa sah auf die Wiese. Ein einziger schneller Blick verriet ihr, dass hier Schafgarbe, Kamille und Johanniskraut wuchsen. Alles Kräuter, aus denen sich Tee machen ließ. Aber sie sagte nichts.
„Ich nehme dann auch Kaffee“, sagte Leon. „Sag mal, Samira, wie groß sind eigentlich die Kaffeetassen bei euch zu Hause?“
*
Nach dem Morgenkaffee zogen sie los.
Sie wollten den Rundweg suchen. Nach einer Weile fanden sie ihn auch. Oder das, was sie dafür hielten, denn ein Weg war das eigentlich nicht. Zum ersten Mal sah Alissa die Redewendung Über alles wächst Gras mit anderen Augen.
„Ich hätte bessere Schuhe mitnehmen sollen“, sagte Samira, als sie den mit Brombeerranken überdeckten Pfad betraten. „Da reißt man sich ja Löcher in die Socken! – Wenigstens du hast das Richtige mitgenommen“, sagte sie zu Leon.
Der verglich seine Turnschuhe mit Görans festen Wanderstiefeln. „Doch nicht die Schuhe“, sagte Samira. „Der Hut! Damit kannst du im Wald nicht verloren gehen.“
„Rotkäppchen wäre echt neidisch!“, feixte Göran.
Alissa sah, wie Leon rot wurde und seinen Hut noch tiefer ins Gesicht zog. Er trug die Kamera um den Hals und fummelte daran herum. Aus irgendeinem Grund nervte Alissa gerade alles, was er machte. Das Ziehen am Hut, das Gefummel an der Kamera.